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Virtual Reality und Streaming über den Wolken

Bisher ging es vor allem darum, wer den größten Bildschirm und die meisten Filme hat. Emirates punktet hier mit 3.500 Unterhaltungskanälen, Singapore Airlines hat 1.000 Filme im Programm. Doch damit allein können Fluggesellschaften heute keine Passagiere mehr begeistern. Auf Langstrecken ist eine große Videothek fast Standard und bald Schnee von gestern. Gefragt sind vielmehr schneller Internetzugang auch in der Luft und das Streaming aufs eigene Gerät, also die schnelle Übertragung vom Bordsystem auf das mitgebrachte Tablet oder Smartphone per WLAN oder USB-Kabel.
Das bestätigt auch eine Umfrage des IT-Verbands Bitkom. 45 Prozent der Deutschen möchten gerne ihr eigenes Gerät an das Unterhaltungssystem an Bord anschließen. Jeder vierte wünscht sich in der Luft Zugriff auf seine persönlichen Video- und Audio-Streaming-Dienste wie Netflix. Genauso viele würden lieber E-Books oder E-Magazine lesen oder Hörbücher abspielen.
Das digitale Wettrüsten für die Bordunterhaltung ist eröffnet. Auch hier geben Emirates und SIA den Takt vor. Der Golf Carrier bietet einen kostenlosen Online-Zugang über den Wolken. Der ist zwar auf 20 MB begrenzt, aber um die ein oder andere Mail zu verschicken, reicht es. Eine Million Passagiere gehen jeden Monat damit gratis online. Wer mehr will, kann Internet-Zeit dazukaufen. Live-Übertragungen von wichtigen Sport-Events und Nachrichten von BBC oder Euro News spielt Emirates direkt ins Bordsystem ein. SIA hat ebenfalls das Internet-Zeitalter eingeläutet, gewährt allerdings nur Premium-Kunden eine kostenlose Session. Dafür können alle Passagiere die Breitbandmonitore im Vordersitz mit ihren mitgebrachten Geräten verbinden und ihre eigenen Filme abspielen.
Beim Internet an Bord ist Lufthansa vorne mit dabei. Viele Maschinen sind bereits mit FlyNet ausgerüstet. Auf Kurz- und Mittelstrecken haben Passagiere die Wahl zwischen drei Paketen. Wer nur E-Mails schreiben oder chatten will, ist mit drei Euro pro Flug dabei. Surfen im Web oder die VPN-Verbindung in die Firma kostet sieben Euro, Streaming-Geschwindigkeit zwölf Euro. Auf Langstrecken wird es teurer und nach Stunden abgerechnet.
Flugzeugausrüster arbeiten fleißig an den passenden Accessoires und der Technik. Sitzhersteller Recaro installiert Tablet-Halterungen statt fester Monitore im Vordersitz. Immfly hat ein komplette Unterhaltungsplattform entwickelt, die auf mitgebrachten Geräten läuft. Das System ist bei Easyjet und Sun Express bereits im Einsatz. Skylights aus Frankreich ist noch ein Stück weiter. Damit genießen Passagiere Kinofilme mit einer Virtual-Reality-Brille auf der Nase. Die Air-France-Tochter Joon und Alaska Airlines haben das VR-Erlebnis bereits an Bord. Emirates und Etihad probieren Skylights zunächst in ihren Lounges. Die Lust dieses Kinoerlebnis an Bord wächst, immerhin 15 Prozent der Deutschen würden das gerne auf ihrem nächsten Flug mal probieren.